Diabetes Typ 2: ein Überblick
Diabetes Typ 2 – Verbreitung
Typ-2-Diabetes ist eine weit verbreitete Erkrankung, die das Leben vieler Menschen betrifft. Diese lebenslange Herausforderung kann jedoch mit dem richtigen Wissen und den entsprechenden Hilfsmitteln gut bewältigt werden. Diabetes mellitus Typ 2 betrifft vor allem Menschen über 40 Jahre, kann aber durchaus auch im früheren Alter auftreten. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass bei insgesamt 7,2 % der Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren bereits ein Diabetes diagnostiziert wurde.1 Die folgende Grafik zeigt die Häufigkeit von Typ-2-Diabetes bei gesetzlich krankenversicherten Frauen und Männern in den Jahren 2009 und 2010.
Prävalenz des Typ-2-Diabetes bei weiblichen und männlichen Mitgliedern der gesetzlichen Krankenversicherung in den Jahren 2009 und 2010.2
Wie aus der Grafik zu entnehmen ist, steigt die Häufigkeit der Erkrankung zwischen dem 50. und 80. Lebensjahr stark an.
Wie entsteht Typ-2-Diabetes und wie macht sich die Krankheit bemerkbar?
Diabetes Typ 2 entsteht, wenn der Körper Insulin nicht mehr effektiv nutzen kann, was zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Es handelt sich hierbei um eine Stoffwechselstörung. Bei dauerhaft falscher Ernährung entsteht ein konstant erhöhter Insulinspiegel. Dies kann im Zusammenhang mit weiteren Risikofaktoren zu einer vermehrten Fettansammlung führen, besonders im Bauchraum und um die Organe, was das Risiko für Diabetes Typ 2 erhöht.
Im Gegensatz zu Typ-1-Diabetes, bei dem der Körper kein Insulin produzieren kann, wird beim Diabetes Typ 2 Insulin zwar produziert, jedoch nicht mehr effektiv vom Körper genutzt. Dies führt zu einer sogenannten Insulinresistenz, die den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Die Krankheit entwickelt sich meist schleichend und kann lange unbemerkt bleiben. Zu den Frühsymptomen gehören unter anderem verstärkter Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit und Sehstörungen.
Symptome
Die Symptome von Typ-2-Diabetes können vielfältig sein. Neben den bereits genannten Anzeichen können eine langsame Wundheilung oder regelmäßige Infektionen auf die Krankheit hinweisen. Andere Warnsignale können trockene Haut, Juckreiz, Hungerattacken, Potenzstörungen / Libidoverlust, Muskelkrämpfe, Nervenerkrankungen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Menstruationsstörungen, verminderte Fruchtbarkeit bei Frauen und psychische Veränderungen wie Stimmungsschwankungen beinhalten. Es ist wichtig, bei Verdacht einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen und den Blutzuckerspiegel überprüfen zu lassen.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Entstehung von Typ-2-Diabetes kann auf eine Kombination von genetischen und umweltbedingten Faktoren zurückgeführt werden. Übergewicht und Fettleibigkeit spielen eine wesentliche Rolle, ebenso wie ein hauptsächlich sitzender Lebensstil. Andere Risikofaktoren umfassen eine familiäre Vorbelastung, hohes Alter und bestimmte ethnische Zugehörigkeiten.
Gesundheitliche Komplikationen
Ohne angemessene Behandlung kann Typ-2-Diabetes zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen führen. Erkrankte haben ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einschließlich koronarer Herzkrankheiten, Herzinfarkten und Schlaganfällen. Hohe Blutzuckerwerte können dabei die Blutgefäße schädigen und zu Arteriosklerose (Verkalkung der Arterien) führen.
Auch die Nierenfilter können durch den hohen Blutzuckerspiegel beschädigt werden, was zu Nierenerkrankungen führen kann. Diese können Schmerzen, Taubheitsgefühl und andere Probleme verursachen.
Diabetische Retinopathie ist ebenfalls eine Folge von Diabetes Typ 2, welche u. a. zur Erblindung führen kann. Regelmäßige Augenuntersuchungen sind für Menschen mit Typ-2-Diabetes unerlässlich, um frühzeitig Anzeichen von Schäden zu erkennen.
Leben mit Diabetes Typ 2
Typ-2-Diabetes erfordert sorgfältige Überwachung und Eigeninitiative, damit erkrankte Menschen ein möglichst gesundes und erfülltes Leben führen können. Die Anpassung des Lebensstils spielt dabei eine entscheidende Rolle.Welche Lebenserwartung bei Diabetes Typ 2?
Hierzu gehört zum einen eine ausgewogene Ernährung, die reich an Gemüse, Obst, hochwertigem Protein und Vollkornprodukten ist. Diese kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Versuchen Sie, verarbeitete Lebensmittel und solche mit hohem Zucker- und Fettgehalt weitestgehend zu vermeiden. Auf Diabetiker-Produkte oder Diätkost können Sie ebenfalls verzichten, da diese nicht nötig für eine vollwertige und gesunde Ernährung sind.3
Neben der Ernährung ist auch Bewegung eine wichtige Maßnahme für Erkrankte. Regelmäßige Bewegung hilft dabei, den Blutzuckerspiegel zu senken und das Gewicht zu kontrollieren. Selbst leichte Aktivitäten wie Spazierengehen oder Gartenarbeit können einen großen Unterschied machen. Falls bei Ihnen Übergewicht besteht, ist es wichtig zu verstehen, dass jedes verlorene Kilo Ihren Diabetes, den Blutdruck und die Blutfette verbessert. Jeder kleine Schritt ist ein Erfolg in die richtige Richtung.
Medikamentöse Behandlung
In einigen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung erforderlich sein, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Dies kann von oralen Medikamenten bis hin zu Insulininjektionen reichen, abhängig von den individuellen Bedürfnissen.
Auch das regelmäßige Selbstüberwachen des eigenen Blutzuckerspiegels ist wichtig, um sicherzustellen, dass er innerhalb des Zielbereichs bleibt. Dies hilft, mögliche Komplikationen zu vermeiden und Anpassungen in der Behandlung vorzunehmen.
Wie wirkt sich Typ-2-Diabetes auf die Lebenserwartung aus?
Die Lebenserwartung bei Typ-2-Diabetes ist ein häufig diskutiertes Thema. Dass das Alter, in dem Diabetes entsteht, eine Rolle spielt, wurde mittlerweile anhand mehrerer Studien festgestellt. Je früher man betroffen sei, desto weniger Lebenszeit hätte man.4 In Deutschland haben Erwachsene mit Typ-2-Diabetes ein fast doppelt so hohes Sterblichkeitsrisiko wie nicht Erkrankte, wenn Geschlecht und Alter berücksichtigt werden. Besonders ausgeprägt ist dies bei jüngeren Menschen und Männern im Vergleich zu älteren Altersgruppen und Frauen.5
Obwohl Diabetes eine ernsthafte Erkrankung ist, können viele Patientinnen und Patienten mit einer angepassten Lebensweise und der richtigen Behandlung ein langes und gesundes Leben führen. Wesentlich ist eine kontinuierliche medizinische Betreuung sowie eine konsequente Lebensstiländerung, welche beispielsweise durch die Vitadio-App unterstützt werden kann.
Die Vitadio-App stellt umfassende Inhalte bereit, um Menschen mit Diabetes Typ 2 in ihrem Alltag zu unterstützen. Zum Beispiel beinhaltet sie Lerninhalte und praktische Tipps. Außerdem motiviert Vitadio Erkrankte jeden Tag dazu, die eigenen Ziele zu erreichen. Auch der Austausch und die gegenseitige Ermutigung in einer Gemeinschaft, wie etwa im Patientenforum der App, können wertvollen Beistand bieten.
Menschen, die mit Diabetes Typ 2 diagnostiziert wurden, sollten wissen, dass sie nicht allein sind. Es gibt verschiedene Ressourcen und Gemeinschaften, die Hilfe und Unterstützung bieten. Mit dem richtigen Management und einer positiven Einstellung ist es möglich, Ihren Diabetes zu kontrollieren und ein gesundes, erfülltes Leben zu führen.
Fazit
Diabetes Typ 2 ist eine weit verbreitete Erkrankung, die jedoch gut behandelbar ist. Die Krankheit entwickelt sich schleichend und bleibt oft lange unbemerkt. Sie erfordert eine lebenslange Anpassung des Lebensstils, einschließlich einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Ohne Behandlung kann Diabetes Typ 2 zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen führen. Es ist daher wichtig, sich regelmäßig ärztlich untersuchen zu lassen und eng mit Experten und Expertinnen wie z. B. ärztlichem Fachpersonal sowie Diabetesberatungsstellen zusammenzuarbeiten, um den besten individuellen Behandlungsplan zu finden. Ressourcen wie die Vitadio-App bieten eine wertvolle Hilfe im Alltag, welche Erkrankte täglich dabei unterstützt, bestmöglich mit ihrem Typ-2-Diabetes umzugehen.
Quellen:
1 Robert Koch-Institut (RKI) (o. D.). Diabetes mellitus. [Online] Verfügbar unter: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Chronische_Erkrankungen/Diabetes/Diabetes_node.html
2 Diabetes Typ 2 Bild 1: Tamayo, T., Brinks, R., Hoyer, A., Kuß, O., & Rathmann, W. (2016). “Prävalenz und Inzidenz von Diabetes mellitus in Deutschland: Auswertung von 65 Millionen Versichertendaten der gesetzlichen Krankenkassen aus den Jahren 2009 und 2010.” Deutsches Ärzteblatt, 113(11), pp. 177-182.
3 AWMF (2023). “Nationale Versorgungs-Leitlinie Typ-2-Diabetes – Langfassung” 2. Auflage. [Online] Verfügbar unter: https://register.awmf.org/assets/guidelines/Nationale_Versorgungs-Leitlinie/nvl-001ki2_S3_Typ-2-Diabetes_2023-09.pdf
4 Schmidt, J., (2023). “Lebenserwartung bei Diabetes abhängig von Erkrankungsalter.” CME, [Online] Verfügbar unter: https://doi.org/10.1007/s11298-023-3379-1
5 Siegmund-Schultze, N. (2018). “Lebenserwartung von Typ-2-Diabetikern in Deutschland: Das Sterblichkeitsrisiko ist fast doppelt so hoch wie in der Normalbevölkerung”. Deutsches Ärzteblatt, [Online] Verfügbar unter: https://www.aerzteblatt.de/archiv/197447/Lebenserwartung-von-Typ-2-Diabetikern-in-Deutschland-Das-Sterblichkeitsrisiko-ist-fast-doppelt-so-hoch-wie-in-der-Normalbevoelkerung