Startseite Behandlung & Selbsthilfe bei Diabetes Diabetischer Fuß: Symptome und Behandlung

Diabetischer Fuß: Symptome und Behandlung

Diabetischer Fuß von Händen gehalten.

Der diabetische Fuß, fachlich auch als diabetisches Fußsyndrom bezeichnet, ist eine ernste und relativ häufige Komplikation des Diabetes. Es handelt sich um eine Erkrankung des oberflächlichen bis tiefen Gewebes der unteren Gliedmaßen vom Knöchel abwärts, die sich in der Bildung von nicht heilenden Geschwüren (Ulzerationen) äußert und zum Absterben von Gewebe führen kann. In extremen Fällen kann eine Amputation des betroffenen Teils des Beines erforderlich sein.

Was versteht man unter dem diabetischen Fußsyndrom?

Der diabetische Fuß beschreibt verschiedene gesundheitliche Komplikationen, die die Füße betreffen und bei Menschen mit Diabetes auftreten. Diese Probleme werden meist durch zwei Hauptursachen bedingt: Nervenschäden (Neuropathie) und eine schlechte Durchblutung. Dies führt häufig zu einem Gefühlsverlust in den Füßen, wodurch Verletzungen unbemerkt bleiben können. Die eingeschränkte Durchblutung erschwert zudem die Heilung und erhöht das Risiko von Infektionen und Geschwüren, die unbehandelt zu schwerwiegenden Komplikationen führen können.1,2 Der folgende Leitfaden befasst sich mit der Entstehung, Diagnose, Behandlung und Vorbeugung des diabetischen Fußes und bietet klare und fundierte Informationen für Interessierte, die sich einen ersten Überblick verschaffen möchten.

Risikogruppen und -faktoren

Menschen mit bestimmten Risikofaktoren sind besonders gefährdet, einen diabetischen Fuß zu entwickeln. Dazu gehören Personen, die seit vielen Jahren an Diabetes leiden und Schwierigkeiten haben, ihren Blutzuckerspiegel gut einzustellen. Übergewicht und Fettleibigkeit können Durchblutungsstörungen zusätzlich verschlimmern. Rauchen ist ein weiterer entscheidender Faktor, da es die Durchblutung beeinträchtigt und somit das Risiko für einen diabetischen Fuß erhöht.1 Auch Alkoholmissbrauch kann die Gesundheit der Nerven schädigen und dadurch zur Entstehung eines diabetischen Fußes beitragen.

Die Entwicklung des diabetischen Fußes

Diabetische Fußerkrankungen entstehen, wie oben erklärt, hauptsächlich aufgrund zweier diabetesbedingter gesundheitlicher Komplikationen. Zum einen können Nervenschäden auftreten, die durch einen über längere Zeit erhöhten Blutzuckerspiegel verursacht werden. Diese Nervenschädigungen betreffen häufig die Füße und können zu Taubheitsgefühlen führen, wodurch die Fähigkeit, Schmerzen, Hitze oder Kälte wahrzunehmen, beeinträchtigt wird.

Zum anderen kann Diabetes zu einer schlechten Durchblutung führen, da es zu Arterienverkalkung kommen kann, bei der sich die Blutgefäße verhärten oder verstopfen. Dies verringert den Blutfluss zu den Füßen und erschwert somit die Heilung von Infektionen oder Wunden in diesem Bereich.3,4 Da das Immunsystem bei Diabetes ebenfalls geschwächt ist, entsteht durch diese Kombination häufig ein erhöhtes Risiko für Druckgeschwüre (Ulcera) an den Füßen, die oft mit Infektionen einhergehen.2 Die Nervenschädigung führt außerdem zu stark verminderter Schweißproduktion und extrem trockenen Füßen, insbesondere an den Fersen, wo oft Risse entstehen, die Bakterien leicht eindringen lassen. Diese Verletzungen können schwer heilende Entzündungen verursachen, was zur Entstehung eines diabetischen Fußes führt.3

Symptome und Auswirkungen

Zu den Symptomen des diabetischen Fußes gehören:

  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Füßen
  • Starke Schmerzen in den Beinen
  • Geschwüre oder Wunden an den Füßen, die nicht (oder schlecht) abheilen
  • Geschwollene Füße oder Knöchel
  • Infektionen an den Füßen oder Zehennägeln
  • Veränderungen der Farbe und Temperatur der Füße1,3

Zu den schwerwiegendsten Folgen eines unbehandelten diabetischen Fußes gehören schwere Infektionen und in extremen Fällen die Notwendigkeit der Amputation einzelner Zehen, des ganzen Fußes oder eines Teils des Beins.2

Die Diagnose des diabetischen Fußes

Die Diagnose eines diabetischen Fußes umfasst in der Regel mehrere wichtige Schritte. Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen sind unerlässlich, damit die Füße gründlich untersucht werden. Dabei wird besonders auf Wunden, Veränderungen der Hautfarbe und Schwellungen geachtet. Bei Bedarf können zusätzlich spezielle Tests durchgeführt werden, um eine genauere Beurteilung zu ermöglichen. Dazu zählen beispielsweise Röntgenaufnahmen zur Untersuchung der Knochenstruktur, Doppler-Ultraschalluntersuchungen zur Überprüfung des Blutflusses sowie Untersuchungen der Nervenleitfähigkeit, wenn der Verdacht auf Durchblutungsstörungen oder Nervenschäden besteht.1,3

Tipps zur Vorbeugung

Zur Vorbeugung des diabetischen Fußes gehört ein effektiver Umgang mit dem Diabetes und eine gute Fußpflege:

  • Inspizieren Sie Ihre Füße täglich: Achten Sie auf Schnitte, Blasen, Rötungen oder Schwellungen.
  • Tragen von geeignetem Schuhwerk: Tragen Sie Schuhe, die bequem sind und Ihre Füße schützen.
  • Halten Sie den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle: Halten Sie sich strikt an Ihren Behandlungsplan.
  • Gehen Sie regelmäßig zur Fußuntersuchung: Wenn nötig, sollten Sie eine medizinische Fußpflege bei einem Podologen oder einer Podologin in Anspruch nehmen.
  • Bleiben Sie aktiv: Bewegung trägt zur Verbesserung der Durchblutung und der allgemeinen Gesundheit bei.1,3

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung des diabetischen Fußes konzentriert sich auf die Vorbeugung und Bekämpfung von Infektionen sowie auf die Förderung der Heilung. Zu den Behandlungsmethoden gehören:

  • Richtige Fußpflege: Tägliches Waschen, sorgfältiges Abtrocknen sowie anschließendes Eincremen der Füße sind sehr wichtig. Außerdem sollte auch das richtige Werkzeug für die Fußpflege zu Hause vorhanden sein. Nagelscheren und Nagelknipser sind aufgrund des erhöhten Verletzungsrisikos ungeeignet. Stattdessen sollte eine Feile zum Kürzen verwendet werden. Bei der Hornhautentfernung sollten Sie statt einer Hornhautfeile einen Bimsstein benutzen.3
  • Kontrolle des Blutzuckerspiegels: Dies ist entscheidend, um weitere Komplikationen zu verhindern.
  • Medikation: Ärzte können Antibiotika gegen Infektionen oder Medikamente zur Verbesserung der Durchblutung verschreiben.4
  • Operation: In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um infiziertes Gewebe zu entfernen oder Knochenveränderungen zu korrigieren.2

Fazit

Der diabetische Fuß ist eine ernsthafte Komplikation bei Diabetes, die durch Nervenschäden und schlechte Durchblutung entsteht. Dies führt zu trockener Haut, Rissen und einem erhöhten Infektionsrisiko. Besonders gefährdet sind Personen mit langjährigem Diabetes, unzureichend kontrolliertem Blutzuckerspiegel, Übergewicht und regelmäßigem Nikotinkonsum. Symptome wie Taubheitsgefühl, Schmerzen und Geschwüre erfordern eine schnelle Behandlung, um schwerwiegende Folgen wie Infektionen oder Amputationen zu verhindern. Regelmäßige Fußpflege, passendes Schuhwerk und die Kontrolle des Blutzuckerspiegels sind entscheidend für die Prävention. Bei bestehenden Problemen können medizinische Behandlungen und in schweren Fällen chirurgische Eingriffe notwendig sein, um die Heilung zu unterstützen.

1 Helios Gesundheit. (o. J.). “Diabetischer Fuß: Was steckt hinter dem Fußsyndrom?”. [online] Verfügbar unter: https://www.helios-gesundheit.de/magazin/news/02/diabetischer-fuss/

2 Kantonsspital Winterthur. (o. J.). “Diabetischer Fuß/ Diabetisches Fußsyndrom (DFS)”. [online] Verfügbar unter: https://www.ksw.ch/gesundheitsthemen/diabetischer-fuss-diabetische-fusssyndrom-dfs/

3 Marien Hospital Witten. (o. J.). “Diabetischer Fuß: Behandlung, Symptome und Ursachen”. [online] Verfügbar unter: https://www.marien-hospital-witten.de/fachabteilungen/klinik-fuer-gefaesschirurgie/gefaesse/diabetischer-fuss-behandlung-symptome-ursachen-diabetiker.html

4 Morbach, S., Hochlenert, D. & Eckhard, M. (2024). “Aktueller Stand bezüglich des diabetischen Fußsyndroms in Deutschland”. Diabetologie 20, 1–10. https://doi.org/10.1007/s11428-023-01140-2

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