Adipositas

Blutzuckermessgerät Adipositas.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Adipositas (Fettleibigkeit) und Typ-2-Diabetes?

Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes sind eng miteinander verbunden und stellen ein erhebliches Problem für die globale Gesundheit dar. Es ist wichtig, diesen Zusammenhang zu verstehen, da beide Erkrankungen immer häufiger auftreten. Etwa 80 Prozent der neu diagnostizierten Typ-2-Diabetes-Fälle treten bei übergewichtigen Menschen auf.1

Dieser Artikel untersucht, inwieweit Fettleibigkeit zur Entwicklung von Typ-2-Diabetes beiträgt, wie beide Erkrankungen diagnostiziert und behandelt werden und was man tun kann, um ihnen vorzubeugen.

Was ist Adipositas (Fettleibigkeit)?

Adipositas, oder auch Fettleibigkeit genannt, ist eine Erkrankung, bei der sich überschüssiges Körperfett in einem Ausmaß angesammelt hat, das negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Es wird typischerweise anhand des BMI [Body-Mass-Index] gemessen, der das Gewicht im Verhältnis zur Größe berechnet. Bei einem BMI von 25 bis 29,9 wird von Übergewicht gesprochen, ab einem BMI von 30 wird Adipositas, auch Fettleibigkeit genannt, diagnostiziert. Neben dem BMI sind zusätzliche Messungen wie die des Taillenumfangs sinnvoll, da sie Aufschluss über das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes geben.

Insbesondere die körperlichen Folgeerkrankungen sind besorgniserregend: Bluthochdruck, Gelenkverschleiß, schlafbezogene Atemstörungen, Unfruchtbarkeit und Krebs beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität, sondern verkürzen auch die Lebenserwartung. Besonders häufig treten Adipositas und Typ-2-Diabetes gemeinsam auf. Darüber hinaus leiden viele Betroffene unter teils schweren psychischen Folgen. Ein Teil von ihnen hat eine Essstörung, die oft mit Depressionen, sozialen Ängsten, ADHS oder anderen psychischen Erkrankungen verbunden ist.1,2

Wie entwickelt sich Fettleibigkeit zu Diabetes Typ 2?

Fettleibigkeit führt zu einer erhöhten Ansammlung von viszeralem Fett, das entzündungsfördernde Botenstoffe freisetzt und die Entstehung einer Insulinresistenz fördert. Bei einer Insulinresistenz reagieren die Körperzellen nicht mehr normal auf Insulin, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Forscherinnen und Forscher sehen Bewegungsmangel, ein Überangebot an zucker- und energiereichen Lebensmitteln sowie die veränderte Freisetzung von Botenstoffen aus dem Fettgewebe als Schlüsselfaktoren für diese Entwicklung. Langfristig kann dies zur Erschöpfung der insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse führen, was schließlich die Entstehung von Typ-2-Diabetes begünstigt.1,3

Was ist Typ-2-Diabetes?

Diabetes Typ 2 ist eine chronische Erkrankung, bei der der Körper die aufgenommene Glukose (Zucker) nicht richtig verarbeiten kann. Entweder reagiert der Körper nicht mehr ausreichend auf Insulin – ein Hormon, das die Zuckeraufnahme in die Zellen steuert – oder er produziert nicht genügend Insulin, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren.4

Risikofaktoren bei Adipositas

Zu den Risikofaktoren für Fettleibigkeit und Diabetes Typ 2 gehören:

  • Positive Familienanamnese beider Erkrankungen
  • Steigendes Alter
  • Inaktivität
  • Kalorienreiche Ernährung, hochverarbeitete Lebensmittel und zuckerhaltige Getränke statt frisch gekochtem Essen
  • Stress und Schlafmangel
  • Bestimmte Medikamente (beispielsweise Kortison und bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen, Bluthochdruck oder Diabetes) und depressive Erkrankungen1,2

Prävention von Fettleibigkeit

Eine wirksame Vorbeugung von Fettleibigkeit und Diabetes Typ 2 erfordert verschiedene Ansätze. Im Folgenden sind einige der wichtigsten Strategien aufgeführt:

  • Gesunde Ernährung: Fokus auf pflanzliche, minimal industriell verarbeitete Lebensmittel und magere Proteinquellen
  • Regelmäßige körperliche Aktivität: Hilft bei der Gewichtskontrolle, verbraucht Glukose als Energie und macht die Zellen empfindlicher gegenüber Insulin
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Früherkennung kann Komplikationen verhindern3

Behandlung von Adipositas

Der Umgang mit Fettleibigkeit erfordert eine Kombination aus Ernährungsumstellung und regelmäßiger Bewegung. Eine geeignete Ernährung für Erkrankte bedeutet, die Kalorienzufuhr um etwa 500 Kalorien pro Tag zu reduzieren und gleichzeitig auf eine ausgewogene Auswahl von Lebensmitteln zu achten. Besonders wichtig sind dabei gemüsereiche Mahlzeiten, magere Eiweißquellen und Vollkornprodukte. Hochwertige Fette und Öle sollten in angemessenen Mengen integriert werden, um ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl zu erreichen. Regelmäßige, geplante Mahlzeiten helfen, unkontrollierte Snacks zu vermeiden. In manchen Fällen können sehr kalorienarme Diäten unter ärztlicher Aufsicht kurzfristig sinnvoll sein, doch langfristig ist eine dauerhafte Ernährungsumstellung entscheidend, um erneute Gewichtszunahme zu verhindern.5

Neben der Ernährung spielt auch Bewegung eine zentrale Rolle bei der Gewichtsreduktion und -kontrolle. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt mindestens 150 Minuten moderater aerober Aktivität pro Woche, was beispielsweise durch Ausdauersportarten wie zügiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen erreicht werden kann. Mehr Bewegung bringt dabei zusätzliche gesundheitliche Vorteile und unterstützt den Gewichtsverlust effektiv. Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert nicht nur den Kalorienverbrauch, sondern fördert auch das allgemeine Wohlbefinden und reduziert das Risiko für verschiedene chronische Erkrankungen.

Fazit

Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes sind eng miteinander verbunden und stellen weltweit ein wachsendes Gesundheitsproblem dar. Fettleibigkeit fördert durch viszerales Fett und dessen entzündungsfördernde Botenstoffe die Entwicklung einer Insulinresistenz, was langfristig zu Typ-2-Diabetes führen kann. Präventive Maßnahmen wie eine kalorienreduzierte ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität sind entscheidend, um das Risiko beider Erkrankungen zu senken. Eine dauerhafte Ernährungsumstellung und ausreichend Bewegung, mindestens 150 Minuten pro Woche, können nicht nur zur Gewichtsreduktion beitragen, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden verbessern und chronischen Krankheiten vorbeugen.

Quellen:

1 Birkenfeld, A., Weber, K., Kössler, T. (2023). “Was ist Adipositas?”. DiabInfo – Das Diabetesinformationsportal. [online] Verfügbar unter: https://www.diabinfo.de/leben/typ-2-diabetes/grundlagen/adipositas.html

2 Schön Klinik. (o. J.). “Adipositas”. [online] Verfügbar unter: https://www.schoen-klinik.de/adipositas

3 Adipositas Netzwerk. (2022). “Die Zuckerkrankheit”. [online] Verfügbar unter: https://www.adipositas-netzwerk.ch/de/magazin/die-zuckerkrankheit-diabetes-mellitus-typ-2.html

4 Vitadio. (2024). “Diabetes Typ 2: Ein Überblick”. Verfügbar unter: https://vitadio.de/ratgeber/diabetes-typ-2

5 Hauner, H. (2015) “Ernährungsmedizinische Konzepte bei Adipositas”. Internist 56, 137–142. https://doi.org/10.1007/s00108-014-3533-7.

 

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