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Prädiabetes: ein Überblick

Prädiabetes mit Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen.

Was ist Prädiabetes?

Prädiabetes ist ein Zustand, der durch erhöhte Blutzuckerwerte gekennzeichnet ist, die noch nicht den Schwellenwert für Typ-2-Diabetes erreicht haben. Viele Menschen sind davon betroffen: Etwa 20 von 100 Erwachsenen in Deutschland und über 10 Prozent der weltweiten erwachsenen Bevölkerung (541 Millionen Menschen) leben schätzungsweise mit Prädiabetes. Etwa 5-10 % der Menschen mit Prädiabetes entwickeln jedes Jahr Diabetes, während ungefähr gleich viele wieder normale Blutzuckerwerte erreichen.1

Die Vorstufe von Typ-2-Diabetes geht mit Insulinresistenz und Betazelldysfunktion (eine Störung der Betazellen der Bauchspeicheldrüse) einher. Diese Störungen beginnen, bevor Veränderungen des Blutzuckerspiegels festgestellt werden können. Eine Änderung des Lebensstils ist die wichtigste Maßnahme, um Diabetes Typ 2 vorzubeugen – dadurch kann sich das Risiko, dass sich die Krankheit weiterentwickelt, um 40-70 Prozent verringern.1

Wie entwickelt sich Prädiabetes?

Prädiabetes entsteht, wenn der Körper Schwierigkeiten hat, das Hormon Insulin zu nutzen, das für den Transport von Glukose in die Zellen zur Energiegewinnung notwendig ist. Dieser Zustand, der als Insulinresistenz bezeichnet wird, führt zu einer Anhäufung von Glukose im Blut und schafft die Voraussetzungen für Prädiabetes und schließlich Diabetes, wenn er nicht behandelt wird.

Wie wird es gemessen und diagnostiziert?

Prädiabetes wird durch Bluttests diagnostiziert, die den Glukosespiegel messen. Zu den wichtigsten Tests gehören:

  • Nüchtern-Plasma-Glukose: Misst den Blutzucker nach einer nächtlichen Nüchternheit. Ein Ergebnis zwischen 100 und 125 mg/dl weist auf Prädiabetes hin.
  • Oraler Glukosetoleranztest (OGTT): Misst den Blutzucker vor und zwei Stunden nach dem Verzehr einer zuckerhaltigen Lösung. Ein Wert zwischen 140 und 199 mg/dl nach zwei Stunden deutet auf Prädiabetes hin.
  • Hämoglobin-A1c-Test: Gibt die durchschnittlichen Blutzuckerwerte der letzten drei Monate wieder und wird daher auch Langzeitblutzuckerwert genannt. Ein HbA1c-Wert zwischen 5,7 % und 6,4 % gilt als Prädiabetes.2,3

Symptome von Prädiabetes

Prädiabetes hat oft keine Symptome, weshalb viele Menschen nicht wissen, dass sie daran leiden. Es ist jedoch wichtig, auf Anzeichen eines hohen Blutzuckerspiegels zu achten, wie z. B. erhöhten Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit und verschwommenes Sehen.

Management und Behandlung von Prädiabetes

Die beste Behandlung für Prädiabetes ist eine Änderung der Lebensweise, die den Blutzuckerspiegel deutlich senken kann:

  • Gesunde Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die reich an Gemüse, hochwertigem Eiweiß, Vollkornprodukten und Obst ist.
  • Regelmäßige körperliche Betätigung: Bewegen Sie sich mindestens 150 Minuten pro Woche moderat, z. B. zu Fuß.
  • Gewichtsmanagement: Wenn Sie übergewichtig sind, kann schon eine kleine Gewichtsabnahme helfen.

In einigen Fällen wird die Einnahme von Medikamenten wie Metformin empfohlen, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren, insbesondere bei Personen mit einem hohen Diabetesrisiko.4

Wurde bei Ihnen kürzlich Prädiabetes diagnostiziert? Was Sie tun können

Wenn bei Ihnen vor kurzem Prädiabetes diagnostiziert wurde, können proaktive Maßnahmen Ihnen helfen, die Krankheit in den Griff zu bekommen oder sogar rückgängig zu machen:

  1. Informieren Sie sich: Lernen Sie so viel wie möglich über Prädiabetes und die Auswirkungen auf Ihren Körper.
  2. Suchen Sie eine medizinische Fachkraft auf: Besprechen Sie Ihre Diagnose mit einem Arzt, einer Ärztin oder Ernährungsfachkräften und lassen Sie sich individuell beraten.
  3. Führen Sie Änderungen im Lebensstil durch: Wie bereits erwähnt, sollten Sie Ihre Ernährung umstellen, sich regelmäßig bewegen und auf ein gesundes Gewicht achten.
  4. Überwachen Sie Ihre Gesundheit: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Blutzuckerwerte, um Ihre Fortschritte zu verfolgen. Halten Sie Rücksprache mit medizinischem Fachpersonal, um Ihren Plan bei Bedarf anzupassen.
  5. Gesundheits- und Präventionskurse: Informieren Sie sich z. B. bei Ihrer Krankenkasse über verschiedene Angebote.

Vorbeugung

Um Prädiabetes vorzubeugen, können dieselben Änderungen des Lebensstils vorgenommen werden, die auch zur Behandlung bei bereits Betroffenen empfohlen werden. Außerdem können regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei Risikopersonen dazu beitragen, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und somit rechtzeitig handeln zu können.

Risikofaktoren und Risikogruppen

Bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko, an Prädiabetes zu erkranken:

  • Alter: Älter als 45 Jahre
  • Gewicht. Übergewicht oder Fettleibigkeit
  • Familiengeschichte: Ein oder mehrere an Diabetes erkrankte Familienmitglieder
  • Körperliche Inaktivität: Sesshafter Lebensstil
  • Zusätzliche Faktoren: Regelmäßiges Rauchen sowie der Verzehr von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln und Getränken5

Fazit

Es ist entscheidend, Prädiabetes frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um Typ-2-Diabetes vorzubeugen und die allgemeine Gesundheit zu erhalten. Regelmäßige ärztliche Überwachung und Bluttests sind wichtig, um Ihren Fortschritt zu verfolgen und sicherzustellen, dass die gewählten Maßnahmen effektiv sind. Durch Gewichtsabnahme, regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung kann der Blutzuckerspiegel normalisiert und das Risiko für Diabetes sowie damit verbundene gesundheitliche Komplikationen deutlich reduziert werden.

Quellen

1 Deutsche Diabetes Gesellschaft (2024). “Prädiabetes: Typ-2-Diabetes beginnt Jahre vor Ausbruch schleichend”. [online] Verfügbar unter:  https://www.ddg.info/presse/2024/praediabetes-typ-2-diabetes-beginnt-jahre-vor-ausbruch-schleichend

2 Deutsche Diabetes Gesellschaft (2023). “Nationale Versorgungs-Leitlinie Typ-2-Diabetes”. AWMF Online. [online] Verfügbar unter: https://register.awmf.org/assets/guidelines/nvl-001l_S3_Typ-2-Diabetes_2023-05.pdf

3 Prystupa, K. und Wagner, R. (2024). “Prädiabetes: differenzierte Betrachtung von Subtypen, Risiken und Pathomechanismen”, Diabetologie 20, 608–612. https://doi.org/10.1007/s11428-024-01203-y

4 Madsen, KS., Chi, Y., Metzendorf, M., Richter, B. und Hemmingsen, B. (2019). “Metformin zur Vorbeugung/Verzögerung von Typ-2-Diabetes mellitus (T2DM) und damit verbundenen Komplikationen bei Personen mit erhöhtem Risiko für die Entwicklung von T2DM”, Cochrane Database of Systematic Reviews. [online] Verfügbar unter: https://www.cochrane.org/de/CD008558/ENDOC_metformin-zur-vorbeugungverzogerung-von-typ-2-diabetes-mellitus-t2dm-und-damit-verbundenen

5 Robert Koch-Institut (2021). “Prädiabetes in Deutschland”,Diabetes Surveillance. [online] Verfügbar unter:https://diabsurv.rki.de/Webs/Diabsurv/DE/diabetes-in-deutschland/1-03_Praediabetes.html

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