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Diabetes Typ 3 und sonstige Diabetesformen

Mann mit Diabetes Typ 3 wird von einem Pfleger unterstützt

Was sind sekundäre Diabetesformen?

Neben den bekannten Diabetesformen Typ-1 und Typ-2 gibt es noch weitere Varianten der Zuckerkrankheit, die in der Vergangenheit informell als „Typ-3-Diabetes“ bezeichnet wurden. Heute werden diese Formen als „sonstige“ oder „sekundäre“ Diabetes-Typen klassifiziert. Sie umfassen verschiedene Diabetesformen, die durch andere Erkrankungen, Infektionen, genetische Störungen, Hormonstörungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente ausgelöst werden. 1,2

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Entstehung, Symptome, Diagnostik sowie Behandlung und Prävention von sekundären Diabetesformen.

Welche sekundären Formen von Diabetes gibt es?

Form Ursache
Typ-3a-Diabetes / MODY Gendefekte in den Betazellen
Typ-3b-Diabetes Gendefekte in der Insulinwirkung
Typ-3c-Diabetes Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
Typ-3d-Diabetes gestörte Hormonproduktion
Typ-3e-Diabetes Chemikalien und Medikamente
Typ-3f-Diabetes Viren
Typ-3g-Diabetes Autoimmunerkrankungen
Typ-3h-Diabetes genetische Syndrome

Quelle2

Entstehung

Sonstige Diabetes-Typen werden durch verschiedene Ursachen hervorgerufen, die sich von den klassischen Auslösern des Typ-1- und Typ-2-Diabetes unterscheiden. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Krankheiten und Infektionen: Virusinfektionen, wie beispielsweise Hepatitis, können die Bauchspeicheldrüse schädigen und eine Insulinresistenz auslösen.
  • Alkoholmissbrauch: Chronischer Alkoholismus führt zu einer Schädigung der Bauchspeicheldrüse, was die Insulinproduktion beeinträchtigen kann.
  • Genetische Störungen: Erbliche Erkrankungen wie Mukoviszidose oder das Wolfram-Syndrom können zur Entstehung eines sekundären Diabetes führen.3
  • Stoffwechsel- und Hormonstörungen: Erkrankungen wie das Cushing-Syndrom, bei dem der Körper zu viel Cortisol produziert, beeinflussen den Zuckerstoffwechsel und fördern die Entstehung eines Diabetes.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, vor allem Kortikosteroide, Betablocker und einige Immunsuppressiva, können als Nebenwirkung den Blutzucker erhöhen und Diabetes verursachen.1

Sekundäre Diabetesformen können also durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden und sind somit nicht direkt mit dem Lebensstil oder dem Alter der Betroffenen verknüpft.

Symptome

Die Symptome ähneln oft denen anderer Diabetesformen, was die Diagnose erschwert. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Vermehrter Durst und häufiges Wasserlassen
  • Ständige Müdigkeit und Erschöpfung
  • Gewichtsverlust trotz normaler oder gesteigerter Nahrungsaufnahme
  • Sehstörungen
  • Schlechter Heilungsverlauf von Wunden

Die Symptome entwickeln sich oft schleichend, weshalb eine sekundäre Form des Diabetes, besonders im Frühstadium, leicht mit Typ-2-Diabetes verwechselt werden kann. Wichtig ist jedoch, dass die Ursachen für diese Symptome unterschiedlich sind, da sie häufig auf andere Grunderkrankungen zurückzuführen sind.2

Diagnostik

Die Diagnose von sekundären Formen des Diabetes gestaltet sich komplexer als bei den primären Diabetes-Typen. Da die Symptome oft unspezifisch sind, ist eine gründliche medizinische Anamnese unerlässlich. Folgende diagnostische Schritte sind typisch:

  • Blutzuckertests: Wie bei anderen Diabetesformen wird der Nüchternblutzucker gemessen. Auch der Langzeitblutzuckerwert (HbA1c) sowie der Glukosetoleranztest (oGTT) sind wichtige Indikatoren.
  • Ursachensuche: Im Gegensatz zu Typ-1- und Typ-2-Diabetes wird bei Verdacht auf sekundäre Formen des Diabetes nach zugrunde liegenden Krankheiten gesucht, die den Diabetes ausgelöst haben könnten. Dazu gehören bildgebende Verfahren, um die Bauchspeicheldrüse zu untersuchen, sowie Bluttests auf hormonelle und genetische Störungen.1
  • Medikamenten-Historie: Erkrankte, die regelmäßig bestimmte Medikamente einnehmen, werden auf deren möglichen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel untersucht.3

Je nach Verdachtslage können zusätzliche Tests zur Untersuchung der Bauchspeicheldrüse, Leber oder Nieren notwendig sein, um die Ursache der Zuckerkrankheit zu bestimmen.

Behandlung

Die Behandlung von sekundären Formen des Diabetes unterscheidet sich insofern von der Therapie anderer Diabetesformen, als dass der Fokus auf der Behandlung der zugrunde liegenden Ursache liegt. Dazu gehören:

  • Behandlung der Grunderkrankung: Wenn der Diabetes durch eine Infektion, Stoffwechsel- oder Hormonstörung ausgelöst wurde, steht die Behandlung dieser Erkrankung im Vordergrund. Dies kann die Verabreichung antiviraler Medikamente oder eine hormonelle Therapie umfassen.
  • Medikamentenumstellung: Falls bestimmte Medikamente den Diabetes ausgelöst haben, wird der behandelnde Arzt versuchen, alternative Therapien zu finden oder die Dosis anzupassen.
  • Insulintherapie: In vielen Fällen ist dennoch eine zusätzliche Insulintherapie notwendig, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.1
  • Lebensstiländerungen: Auch wenn sekundäre Diabetesformen nicht direkt mit dem Lebensstil zusammenhängen, können Ernährungsumstellungen, körperliche Aktivität und der Verzicht auf Alkohol die Therapie unterstützen.

Prävention

Die Prävention ist schwierig, da viele der zugrunde liegenden Ursachen, wie genetische Störungen oder Krebserkrankungen, nicht vermieden werden können. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die das Risiko verringern oder den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen können:

  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Besonders Menschen mit bekannten Risikofaktoren, wie einer familiären Vorbelastung, sollten regelmäßige medizinische Untersuchungen wahrnehmen, um Diabetes frühzeitig zu erkennen.
  • Eingeschränkter Alkoholkonsum: Der Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum kann das Risiko einer Schädigung der Bauchspeicheldrüse und somit die Entstehung eines sekundären Diabetes verringern.
  • Gesunder Lebensstil: Auch wenn sonstige Arten von Diabetes unabhängig von der Lebensweise auftreten, können eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen, das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern und die Insulinresistenz zu verringern.

Fazit

Sekundäre Diabetes-Typen entstehen durch eine Vielzahl von Ursachen, die meist auf andere Grunderkrankungen oder äußere Einflüsse zurückzuführen sind. Die Symptome ähneln oft denen des Typ-2-Diabetes, was die Diagnose erschwert. Eine erfolgreiche Therapie setzt in erster Linie an der Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung an. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, die Kontrolle von Risikofaktoren und einen gesunden Lebensstil können die Folgen von sekundären Formen des Diabetes gelindert werden.

Quellen:

1 Gallwitz, B. (2020). “Typ-3-Diabetes” DGIM Innere Medizin, Springer Medizin. [online] Verfügbar unter: https://www.springermedizin.de/emedpedia/detail/dgim-innere-medizin/typ-3-diabetes?epediaDoi=10.1007%2F978-3-642-54676-1_344 [Zugriff am 26. September 2024].

2 Deutsche Diabetes Hilfe. (2019). “Diabetes Typ 3: Keineswegs seltene Form des Diabetes”. [online] Verfügbar unter:  https://menschen-mit-diabetes.de/ratgeber/diabetes-typ-3 [Zugriff am 23. September 2024].

3 Heni, M. und Oana, P. (2023). “Andere Diabetesformen: Im Überblick”. DiabInfo – das Informationsportal. [online] Verfügbar unter: https://www.diabinfo.de/leben/andere-diabetesformen.html#:~:text=Diese%20seltenen%20Formen%20der%20Zuckerkrankheit,Sonstige%20Diabetes%2DTypen%E2%80%9C%20geb%C3%BCndelt [Zugriff am 26. September 2024].

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