Was sind Blutzuckerwerte?

Eine Frau überprüft ihre Blutzuckerwerte.

Blutzuckerwerte zeigen an, wie viel Zucker (Glukose) im Blut vorhanden ist. Bei gesunden Menschen reguliert der Körper den Blutzucker automatisch, indem er Insulin freisetzt, ein Hormon, das den Zucker in die Zellen transportiert, wo er als Energie genutzt wird. Bei Menschen mit Diabetes Typ 2 funktioniert dieser Mechanismus nicht richtig. Der Körper produziert entweder nicht genug Insulin, oder die Zellen reagieren nicht mehr richtig auf Insulin. Das führt dazu, dass der Blutzucker ansteigt.

Gesundheitliche Komplikationen

Hohe Blutzuckerwerte über längere Zeit können zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, deshalb ist es wichtig, dass Diabetes Typ 2 Erkrankte ihren Blutzucker regelmäßig überwachen und kontrollieren.

Diese Komplikationen werden in zwei Hauptgruppen unterteilt:

  • Komplikationen, die kleine Blutgefäße im Körper betreffen (mikroangiopathisch)
  • Komplikationen, die größere Gefäßstrukturen betreffen (makroangiopathisch)

Dabei können mikroangiopathische Komplikationen zu Nierenschäden, Netzhautschäden und Schäden an Nervenstrukturen führen. Makroangiopathische Komplikationen hingegen umfassen ischämische Erkrankungen des Herzens oder der unteren Gliedmaßen und zerebrovaskuläre Unfälle. Ischämische Erkrankungen, also die gestörte Durchblutung von Gewebe, können die Funktion betroffener Organe beeinträchtigen oder vollständig verhindern. Zerebrovaskuläre Erkrankungen, wie beispielsweise Schlaganfälle, betreffen speziell die Blutgefäße des Gehirns. Zusätzlich zu diesen Komplikationen können bei Menschen mit Diabetes auch komplexe Störungen des Immunsystems und eine Anfälligkeit für häufigere Infektionen, einschließlich Pilzinfektionen, auftreten.1 Dies kann zu einem erhöhten Krebsrisiko bei Erkrankten führen.

Blutzuckerwerte bei Prädiabetes

Prädiabetes ist ein Vorläufer von Typ-2-Diabetes und bezeichnet eine Störung der Glukosehomöostase im menschlichen Körper. Unter Glukosehomöostase versteht man die Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels. Dabei liegt bei Prädiabetes entweder ein grenzwertiger Nüchternblutzuckerwert, ein erhöhter Wert beim oralen Glukosetoleranztest (oGTT) oder ein zu hoher HbA1c-Wert (Langzeitzuckerwert) vor. Die konkreten Wertebereiche finden Sie in der Tabelle etwas weiter unten in der Kategorie “Gestörte Glukosetoleranz”. Auch eine Kombination dieser drei Parameter deutet auf Prädiabetes hin.2

Was bedeutet Glykämie?

Glykämie ist die Konzentration von Glukose (Zucker) im Blut. Neben normalen Blutzuckerwerten gibt es niedrige Werte (Unterzuckerung) und hohe Werte (Überzuckerung).

Der Begriff Hyperglykämie (Überzuckerung) beschreibt erhöhte Blutzuckerwerte, wobei es unterschiedliche Definitionen gibt, ab wann diese als kritisch angesehen werden. In der Regel spricht man von einer Hyperglykämie, wenn der Blutzuckerwert über 250 mg/dl (13,9 mmol/l) steigt.3 Bei unbehandeltem Typ-1-Diabetes können die Werte sogar über 500 mg/dl (27,8 mmol/l) steigen, während solch hohe Werte bei Typ-2-Diabetes eher selten vorkommen.4

Überzuckerung tritt meist auf, wenn Insulin fehlt oder nicht richtig wirkt, wodurch Zucker im Blut nicht abgebaut wird. Sie kann lange ohne Beschwerden bestehen. Bei stark erhöhtem Blutzuckerspiegel können folgende Symptome auftreten:

  • starkes Durstgefühl
  • häufiges Wasserlassen
  • Müdigkeit
  • Übelkeit
  • Schwindel

In extremen Fällen kann es zu Bewusstseinsstörungen oder sogar zu einem diabetischen Koma kommen.

Bei einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) fällt der Blutzuckerspiegel unter 60 mg/dl (3,3 mmol/l), wobei es auch hier verschiedene Wertedefinitionen gibt. Dieser Zustand tritt oft bei Menschen auf, die Insulin verwenden, oder bei der Einnahme von blutzuckersenkenden Medikamenten, wenn körperliche Anstrengung, kleine Mahlzeiten oder Alkohol den Blutzucker zu stark senken.4 Folgende Symptome können auftreten:

  • schneller Puls
  • kalter Schweiß
  • Kopfschmerzen
  • Heißhunger
  • Zittern
  • Unruhe, Nervosität

Bei Unsicherheit sollte der Blutzucker gemessen werden. Während eine leichte Unterzuckerung meist harmlos ist, können schwere Fälle zu Bewusstlosigkeit führen.4,5

Glykiertes Hämoglobin – (HbA1c)

Der HbA1c-Wert, auch Langzeitblutzucker genannt, beschreibt den verzuckerten Anteil des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin). Wenn Zucker ins Blut gelangt, bindet sich dieser an das Hämoglobin. Dadurch entsteht glykiertes (verzuckertes) Hämoglobin. Je höher der Blutzuckerspiegel ist, desto mehr Zucker wird gebunden. Da die roten Blutkörperchen etwa 120 Tage leben, spiegelt der HbA1c-Wert den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten zwei bis drei Monate wider. Im Prinzip handelt es sich also um einen Durchschnittswert aller aufsummierter Blutzuckerwerte in diesem Zeitraum. Der HbA1c wird in Prozent ausgedrückt und gibt den Anteil des glykierten Hämoglobins im Verhältnis zum gesamten Hämoglobin im Blut an.

Bluttests richtig verstehen

Nachfolgend finden Sie eine Tabelle für relevante Blutzuckerwerte. Sie listet Werte für den Nüchternblutzucker, den Blutzucker nach einem oralen Glukosetoleranztest (oGTT) sowie den HbA1c-Wert, der den Langzeitblutzucker wiedergibt, auf. Die Werte sind in drei Kategorien unterteilt: „Gesund“, „Gestörte Glukosetoleranz“ und „Diabetes mellitus“. Diese Einteilung hilft dabei, den Gesundheitszustand und das Risiko für Diabetes besser einzuschätzen.6

Blutzuckerwerte Nüchternblutzuckerwert oGTT (2h-Wert) HbA1c (%)
Gesund < 100 mg/dl
< 5,6 mmol/l
< 140 mg/dl
< 7,8 mmol/l
4,5 bis 5,7 %
Gestörte Glukosetoleranz 100 – 125 mg/dl
5,6 – 6,9 mmol/l
140 – 199 mg/dl
7,8 – 11,0 mmol/l
5,7 bis 6,4 %
Diabetes mellitus ≥ 126 mg/dl
≥ 7 mmol/l
≥ 200 mg/dl
≥ 11,1 mmol/l
≥ 6,5 %

Welche Rolle spielt Vitadio bei der Interpretation von Blutzuckerwerten?

Wir von Vitadio bieten einen Leitfaden und Überblick darüber, was verschiedene Zahlen und Werte im Zusammenhang mit dem Blutzucker bedeuten. Unsere App und unser Ratgeber unterstützen Sie dabei, Ihre Werte besser zu verstehen und zu erkennen, in welchem Bereich sie liegen. Darüber hinaus zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihren Diabetes durch gezielte Ernährungsanpassungen und andere Maßnahmen effektiv managen können. Die App ermöglicht es, all Ihre Werte schnell zugänglich auf Ihrem Smartphone abzurufen und eine Übersicht über die Ergebnisse der letzten Untersuchungen zu erhalten.

Des Weiteren bietet das Vitadio-Programm Unterstützung durch Gesundheitsfachleute und Ernährungsberater:innen an. Dies unterstützt Sie dabei, Ihren Diabetes durch Lebensstiländerungen bestmöglich in den Griff zu bekommen und zu verbessern. Die App kann durch diverse Empfehlungen und Informationen (z. B. richtige Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, angemessene Bewegung, Regulation des Schlafrhythmus, Entspannung, Motivation) den Gesundheitszustand und die Symptome der Nutzenden stark verbessern. Die Wirkung des Programms wird in mehreren klinischen Studien mit renommierten Partnerschaften wie der Technischen Universität Dresden kontinuierlich evaluiert.

Fazit

Zusammenfassend ist die regelmäßige Überwachung und Kontrolle der Blutzuckerwerte für Menschen mit Diabetes Typ 2 essenziell. Hohe Blutzuckerwerte können zu schweren Komplikationen führen, die sowohl kleine als auch große Blutgefäße betreffen und das Risiko für Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Nierenschäden erhöhen. Durch die frühzeitige Einordnung der eigenen Blutzuckerwerte können Betroffene proaktiv handeln. Für Menschen mit Prädiabetes kann so das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, gesenkt werden, während bereits Erkrankte den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen können. Hilfsmittel wie die Vitadio-App helfen dabei, die Blutzuckerwerte im Auge zu behalten und durch gezielte Lebensstiländerungen die Gesundheit nachhaltig zu verbessern.

Quellen

1 BKK-Diabetes. (o. J.). “Komplikationen bei Typ-2-Diabetes”. [online] Verfügbar unter: https://www.bkk-diabetes.de/komplikationen

2 American Diabetes Association. (o. J.). “Adolescents and Prediabetes: A Health Risk”. [online] Verfügbar unter: https://diabetes.org/about-diabetes/prediabetes/adolescents-prediabetes-health-risk

3 Vosseler, A. (2023). “Überzuckerung (Hyperglykämie) und diabetische Ketoazidose”. DiabInfo – Das Diabetesinformationsportal. Verfügbar unter: https://www.diabinfo.de/leben/behandlung/ueberzuckerung-und-ketoazidose.html

4 Gesundheitsinformation.de. (o. J.). “Über- und Unterzuckerung bei Typ-2-Diabetes”. [online] Verfügbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/ueber-und-unterzuckerung-bei-typ-2-diabetes.html

5 Brutsaert, E. F. (2023). “Hypoglykämie (Unterzuckerung)”. MSD-Manuals. [online] Verfügbar unter: https://www.msdmanuals.com/de/heim/hormon-und-stoffwechselerkrankungen/diabetes-mellitus-dm-und-st%C3%B6rungen-des-blutzuckerstoffwechsels/hypoglyk%C3%A4mie-unterzuckerung

6 Deutsche Diabetes Gesellschaft (2023). “Nationale Versorgungs-Leitlinie Typ-2-Diabetes”. AWMF Online. [online] Verfügbar unter: https://register.awmf.org/assets/guidelines/nvl-001l_S3_Typ-2-Diabetes_2023-05.pdf

Vitadio - Die App, die Ihnen dabei hilft, mit Genuss zu leben.
Machen Sie heute den ersten schritt!

Die App, die Ihnen dabei hilft, mit Genuss zu leben.

Jetzt starten
Vitadio - Die App, die Ihnen dabei hilft, mit Genuss zu leben.